[Links] [Kontaktformular] [Impressum] [Haftungsausschluss] [Gästebuch]

Hilarius Gilges

... Herkunft

... in der KPD

... Nordwest ran

... Ermordung

... Nepomuk-Statue

... Gedenktafel

... Platz

... Stiftung

... Literatur

... Furl.net

Mitgliedschaft in der KPD
 
 
Hilarius Gilges trat bereits mit sechzehn oder siebzehn in den KJVD, den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands, ein. Die Stadtkreisleitung Düsseldorf der KPD attestierte 1949 Gilges' Mitgliedschaft im KJVD beziehungweise in der KPD:
 
"Hilarius Gilges, wohnhaft Düsseldorf, Ritterstraße 36 war Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes bzw. der KPD, Ortsgruppe Altstadt. Er wurde von der SS ermordet. Unsere Überzeugung ist, dass G. ermordet wurde, weil er aktiv in der Bewegung tätig war und wegen seiner Rassezugehörigkeit". (Stadtarchiv Düsseldorf, XXXII-118, Amt für Wiedergutmachung 35/06, Akten nach dem Bundesentschädigungsgesetz)
 
Zu den Gründen für Gilges' Eintritt in den KJVD erklärte seine Mutter Maria Gilges im Jahr 1945 rückblickend:
 
"Lari Gilges wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie am 28.4.1909 in Düsseldorf geboren. Schon früh schloss Lari Gilges sich der Arbeiterbewegung an. Als Mischling geboren, war er oft der Gegenstand von Provokationen. Ob der Deutsch-Nationale Stahlhelm oder SA und SS, die braune Hautfarbe des Arbeiterjungen Lari war für sie der Beweis für die Minderwertigkeit seiner Rasse. Dies war auch der Grund, dass er sich der Bewegung anschloss, die Rassenhass nicht auf ihre Fahne geschreiben hat. Lari wurde im Jahre 1926 Mitglied des KJVD." (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Hilarius Gilges, eine Erklärung seiner Mutter aus dem Jahr 1945, ursprüngliche Quelle: Archiv der VVN Düsseldorf (Nr. 4007)
 
Ende der 1920-er Jahre gab es nicht nur in Düsseldorfer Altstadt, sondern auch in anderen Stadtteilen ein ausgeprägtes Arbeitermilieu. Viele Arbeiter traten der KPD bei, die Partei konnte auf eine breite Basis und Wählerschaft zurückgreifen. Die Hilarius Gilges' Mitgliedschaft im KJVD war durch seine Herkunft aus der Arbeiterschicht, aber auch durch seine ethnische Herkunft, wie es seine Mutter in ihrer Erklärung andeutet, begründet. Die Quellen geben keinen Hinweis auf Gilges' Tätigkeiten und genaue Aufgaben. Es bleibt bislang unbeantwortet, wie seine politische Arbeit in der Partei im Detail ausgesehen hat.
 
Über seine Mitgliedschaft im KJVD beziehungsweise in der KPD wurde Gilges Laiendarsteller bei "Nordwest ran", einer kommunistischen Agitprop-Theatergruppe.